Skip to main content

11.10.2016: 8. Wandertag: Von Monhoa nach St.-Jean-Pied-de-Port


11.10.2016: 8. Wandertag: Von Monhoa nach St.-Jean-Pied-de-Port


Statistik:
Beginn: 09:35 Uhr
Ende: 15:17 Uhr
Gelaufene Distanz: 12,1 km
Anstieg: 31 m
Abstieg: 912 m
Zeit in Bewegung: 02:46 h
Pausenzeit: 02:55 h


Um 7:00 stehen wir auf, es ist noch dunkel und immer noch sehr kalt und es weht ein eisiger Wind. Später erfahren wir, dass es an diesem Morgen in St.-Jean-Pied-de-Port +2 Grad kalt war und wir waren ja über 900 Meter höher, es muss also höchstens um den Gefrierpunkt gewesen sein, eher kälter...
Wir erleben einen unglaublich schönen Sonnenaufgang, den wir nicht so schnell vergessen werden!!!

Drei Geier begleiten Heike bereits um diese frühe Stunde...
GR10 2016 10 1057 PS LAB 1200Px
Diesen Morgen zu beschreiben fällt uns sehr schwer. 
Vielleicht muss man es einfach erleben um das Gefühlte zu verstehen. Für uns war es jedenfalls ein Erlebnis, das uns sehr berührt hat.

Die Geier fliegen schon in der Dämmerung und bieten uns ein richtiges Spektakel. Wir bedauern mal wieder sehr, dass wir keine längere Brennweite zur Verfügung haben. Wir machen einige Fotos während es langsam immer heller wird.
GR10 2016 10 1041 1200Px
GR10 2016 10 1091
GR10 2016 10 1110

GR10 2016 10 1062
GR10 2016 10 1099
GR10 2016 10 1128

Durchgefroren aber glücklich machen wir uns daran, das Zelt abzubauen, was sich bei dem Wind nicht ganz einfach gestaltet. Aber wenigsten ist heute das Außenzelt trocken. Wir beginnen mit dem Abstieg. Weit kommen wir nicht, weil plötzlich viele Geier ziemlich nah an uns vorbeifliegen und hinter einer Felsengruppe landen. Wir robben uns vorsichtig näher und entdecken, warum die Geier von dieser Stelle angezogen werden. Ein vermutlich abgestürztes, verendetes Schaf liegt zwischen den Felsen. Wir beobachten das Geschehen eine ganze Weile. Mit 35 mm Brennweite (plus Cropfaktor) macht es nicht wirklich Sinn, viele Fotos von den fressenden Geiern zu machen, obwohl wir nur etwa 15-20 Meter Luftlinie davon entfernt sind. Nach fast einer Stunde ziehen wir dann weiter.

Es geht immer bergab, durch eine sehr schöne Landschaft und weiter unten dann durch sehr schöne kleine Ansiedlungen. 
Um 14:00 Uhr kommen wir in St.-Jean-Pied-de-Port an. Viele Pilger beginnen den Jakobsweg hier in St.-Jean-Pied-de-Port mit der Überschreitung der Pyrenäen in Richtung Spanien.
Wir überlegen, wie wir weiter vorgehen wollen. Wir haben noch 2 Tage zur Verfügung bevor wir am Freitag zurück nach Hendaye müssen, da am Samstagmorgen unser Zug Richtung heimwärts fährt. Axel möchte auf jeden Fall einen Ruhetag einlegen, dann hätten wir noch den Donnerstag als Wandertag. Wenn wir weiterlaufen würden, dann hätten wir erst in drei Wandertagen wieder eine Anbindung zu Bus oder Bahn gehabt, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Wir wären also nicht rechtzeitig nach Hendaye zurück gekommen. Da es außerdem in den nächsten zwei Tagen regnen soll und wir nicht möchten, dass unsere Ausrüstung am Ende nass wird, beschließen wir ein Zimmer zu suchen und bis Freitag hier zu bleiben.

In der Touristeninformation bekommen wir ein Zimmer vermittelt. Was wir noch nicht ahnen, diese Unterkunft wird zu einem weiteren Highlight unserer Reise werden...
Wir beziehen also unser Quartier in der Maison Donamaria und fühlen uns vom ersten Moment an unglaublich wohl! Das liegt nicht nur an der angenehmen Atmosphäre des Hauses, das mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist, sondern besonders an Jean-Francois, unserem Gastgeber. Jean-Francois nimmt uns herzlich auf, umsorgt uns unaufdringlich.Er berichtet auf charmante Weise über Land und Leute.
Lustig ist es, als er und Axel ihre gemeinsame Vorliebe fürs Kochen entdecken und irgendwie auf das Ei kommen. Sie fachsimpeln über das „perfekte“ Frühstücksei …..
Heike amüsiert sich köstlich über 2 Männer, die sich so intensiv über Frühstückseier unterhalten können….
Herzlichen Dank für Alles, Jean-Francois, wir freuen uns auf August und wissen ganz sicher, wo wir unsere nächste Etappe beginnen werden!
Ansonsten lassen wir uns einfach treiben, schlendern durch die schönen alten Gassen der kleinen Stadt, sehen uns einige Sehenswürdigkeiten an und machen noch einen Ausflug (Heike nennt es Spaziergang, Axel nennt es Wanderung) in den Weinbergen der schönen Umgebung.

Wir bleiben noch zwei weitere Tage hier in St.-Jean-Pied-de-Port.
GR10 2016 10 1537 1200Px
GR10 2016 10 1539 1200Px
GR10 2016 10 1555 1200PxGR10 2016 10 1550 1200Px