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04.10.2016: 2. Wandertag: von Deskargahandiko Lepoa zum Campingplatz „La Petite Rhune“ in Sare


04.10.2016: 2. Wandertag: von Deskargahandiko Lepoa zum Campingplatz „La Petite Rhune“ in Sare

Statistik:
Beginn: 11:06 Uhr
Ende: 18:40 Uhr
Gelaufene Distanz: 12,2 km
Anstieg: 557 m
Abstieg: 728 m
Zeit in Bewegung: 04:37 h
Pausenzeit: 02:57 h

Axel steht gegen 07:15 Uhr auf, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Es ist noch dunkel, Heike und Andreas schlafen noch (Andreas hat im Freien, direkt neben seinem Zelt, geschlafen).
GR10 2016 10 0164
Nach dem Sonnenaufgang wird weiter fotografiert und wir treffen alsbald ein baskisches Rentnerehepaar mit denen Axel einige Sätze auf französisch wechselt. Axel baut langsam das Zelt zusammen und Heike füllt am Brunnen unsere Wasserflaschen auf. Das zieht sich ganz schön hin, denn durch den Filter rinnt das Wasser nur langsam, selbst wenn durch Druck etwas nachgeholfen wird. Das baskische Rentnerehepaar kommt schon wieder von der Gipfelbesteigung zurück während wir noch dabei sind, unser Zelt abzubauen und alles wieder in die Rucksäcke zu verstauen. Axel spricht wieder ein paar freundliche Worte mit ihnen und erkundigt sich, ob wir in der Gîte oder in dem Restaurant kurz vor Olhette Brot einkaufen können, da wir kein Brot mehr haben. Der freundliche Baske verneint das, weiß aber nicht hundertprozentig, ob das Restaurant nicht vielleicht doch geöffnet hat. Axel fragt, ob wir dann stattdessen nach Olhette laufen könnten (wir müssten dafür den GR 10 für ca. 30 Minuten verlassen, um nach Olhette zu kommen), um dort Brot einzukaufen. Auch das wird verneint, denn in Olhette gibt es offenbar keine Einkaufsmöglichkeit, auch keinen Bäcker, so wird uns berichtet. Nicht ganz so schlimm, denken wir, wir werden schon irgendwo noch etwas zu essen finden, für solche „Notfälle“ haben wir ja schließlich unseren Campingkocher und Tütensuppen dabei.
Kurz nach 11 Uhr geht es weiter, wir verabschieden uns von Andreas nachdem er mit unserem Wasserfilter seine Wasserflaschen auch noch aufgefüllt hat.
Es geht stetig bergab Richtung Olhette und nach ca. 40 Minuten erreichen wir die (leider geschlossene) Gîte. Da kommt uns plötzlich der baskische Rentner von vorhin entgegen; er hat extra auf dem Parkplatz auf uns gewartet, weil das Restaurant auch geschlossen hat und bietet Axel an, ihn mit seinem Auto in den nächsten Ort zu fahren, wo er Brot und Käse einkaufen kann. Unglaublich diese Hilfsbereitschaft!!
Wir sind total gerührt und nehmen dieses tolle Angebot gerne an. Die Basken haben sich uns bereits bei unserer ersten Begegnung als total freundliches und hilfsbereites Volk gezeigt, ein Eindruck, der durch die weitere Reise bestärkt werden sollte!
Die ganze Einkaufsgeschichte dauert über 70 Minuten, Heike bleibt beim Gepäck und wartet auf mich.
Wir frühstücken gemütlich...
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Axel "in der Küche"
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Heike "im Esszimmer"
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... und beschließen, unsere ursprünglichen Pläne für die Tagesetappen aufzugeben. Stattdessen wollen wir die herrliche Landschaft noch mehr genießen und Fotos machen, wenn uns danach ist. Die ursprünglich geplanten Tagesetappen sind teilweise sehr lang und es hat sich gezeigt, dass wir mit unserem schweren Gepäck auf dem Rücken, gerade bergauf, doch einiges langsamer unterwegs sind als in den Tagesetappen ausgewiesen. Axel hat seit einigen Monaten kaum mehr Sport betrieben und 5 Wochen vor Beginn des GR10-Abenteuers noch beim Joggen eine leichte Zerrung in der Wade bekommen. Deshalb tut ER sich besonders schwer... Außerdem ist ja bereits Oktober und es wird erst nach 8 Uhr morgens hell und bereits vor 20 Uhr wieder dunkel. Die Tage sind einiges kürzer als noch im August, wo die meisten den GR 10 wandern.
Wenn du dann noch frühstücken oder zu Mittag essen, das Zelt verstauen und den Rucksack wieder packen musst, dann geht das halt alles nicht so schnell, wie wenn Du in einer Gîte oder einem kleinen Hotel um 7 Uhr frühstücken kannst, um zum Sonnenaufgang zu starten. Außerdem hat uns das Zelten so gut gefallen, dass wir beschließen, das häufiger zu machen als ursprünglich geplant, da wir ja überall wo wir sind, unser Nachtlager aufschlagen können. Die meisten Gîtes haben eh seit dem 30.09. geschlossen, die GR 10-Saison ist mehr oder weniger vorbei…
Kurz nach 13 Uhr geht es dann weiter, Richtung La Rhune, einem bekannten und weithin sichtbaren Gipfel, auf den man von der anderen Seite mit einer Zahnradbahn hochfahren kann.
Der Anstieg ist beschwerlich, ...
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Es ist sehr steil und wir kommen nur langsam voran, das schwere Gepäck macht sich hier umso mehr bemerkbar und Axel fließt der Schweiß derart, dass er häufiger anhalten muss, um seine Brille abzuwischen, denn vor lauter Schweiß auf den Gläsern sieht er fast nichts mehr…
Ständig kommen uns irgendwelche französischen „Verrückte“ entgegen, die den steilen Anstieg bergabwärts joggen, in einem Tempo, dass einem Angst und bange werden kann.
Gegen 14:30 Uhr sehen wir wieder mehrere Gänsegeier und ständig sind Wildpferde im Gebüsch und fressen gemütlich Gras.
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Nebelwolken ziehen auf
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Kurz vor 15 Uhr erreichen wir die höchste Stelle unserer heutigen Etappe und machen erst einmal 30 Minuten Pause. Es ist jetzt sehr neblig, wir sehen nicht allzu weit, der Gipel von La Rhune ist leider nicht zu sehen. Der GR 10 biegt links ab, um auf den Gipfel von La Rhune zu kommen, hätten wir geradeaus und noch ca. 50 Minuten weiter gehen müssen. Bei der Sicht kommt das aber für uns nicht in Betracht.
Wir machen uns an den Abstieg nach Sare. Hier fängt die "Katstrophe" an und gegen 16 Uhr müssen wir anhalten, unser gesamtes Vorhaben droht zu scheitern!...
Axel merkt plötzlich, dass etwas nicht stimmt und erkennt, dass er sich die Oberschenkel ganz ordentlich wund gelaufen hat. Heike holt eine Wund- und Heilsalbe aus unserer Reiseapotheke und die wunden Stellen werden erstmal grob erstversorgt. Uns wird klar, dass wir so nicht weiterlaufen können und wir beschließen, in Sare nach längeren Unterhosen für Axel zu schauen, damit nicht mehr Haut auf Haut reibt.
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Wir machen mehrere Päuschen
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Plötzlich tauchen die ersten vereinzelten Häuser auf:

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Kurz nach 17:30 Uhr erreichen wir endlich Sare und suchen nach einer Unterkunft für die kommende Nacht. Die Hotels sind dort einfach zu teuer und wir beschließen, die Nacht auf dem Campingplatz zu verbringen.
Es gibt in Sare anscheinend drei Campingplätze, erzählt uns die freundliche Kassiererin im Supermarkt, aber nur von einem weiß sie ganz sicher, dass er noch geöffnet hat.
Auf dem weiteren Abstieg nach Sare geht es an wunderschönen, alten und großen Bäumen vorbei:
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Wir lassen uns den Weg dorthin beschreiben und müssen noch ca. 1,3 km weitergehen, um den Campingplatz „La Petite Rhune“ zu erreichen.
Wir müssen den GR 10 dafür nur um etwa 300 Meter verlassen, das ist schon mal ganz gut. Wir verlassen den Ortskern von Sare wieder, es sind noch gut 1,3 km bis zum Campingplatz und diesen schönen Weg müssen wir dafür nehmen.
GR10 2016 10 0254
Wir waren die einzigen Camper dort. Die Nacht auf dem Campingplatz kostet für 1 Zelt und 2 Personen sage und schreibe nur insgesamt 15 Euro und etwa 100 Meter gegenüber dem Campingplatz befindet sich ein Restaurant in dem wir ein gutes Abendessen bekommen.
Auf unsere Nachfrage erzählt uns der Campingplatzbesitzer, dass wir so eine etwas längere Unterhose oder auch Radlerhose hier in der Gegend nicht bekommen können. Wir müssen mit dem Bus an den Atlantik zurück fahren, in Saint-Jean-de-Luz ist der nächste Ort mit einem Sportgeschäft. Wir beschließen, am nächsten Tag einen Ruhetag einzulegen, um nach Saint-Jean-de-Luz zu fahren. Axels entzündeten Oberschenkeln sollte dieser Ruhetag dann auch richtig gut tun.
Der Campingplatz "La Petite Rhune" in Sare:
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