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03.10.2016: 1.Wandertag: Von Hendaye nach Deskargahandiko Lepoa


03.10.2016: 1.Wandertag: Von Hendaye nach Deskargahandiko Lepoa

Statistik:
Beginn: 07:52 Uhr
Ende: 18:24 Uhr
Gelaufene Distanz: 18,9 km
Anstieg: 1098 m
Abstieg: 817 m
Zeit in Bewegung: 06:53 h
Pausenzeit: 03:39 h
Es geht endlich los, wir gehen vom Hotel zum Strand in der Nähe des alten Casinos, stellen das Stativ auf und machen ein paar Fotos. Es ist noch dunkel, im Hintergrund beginnt die Sonne aufzugehen, kann die dichte Wolkendecke jedoch noch nicht durchbrechen.
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Das alte Casino am Strand von Hendaye:
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Die Vorfreude steigt, wir gehen die 200 Meter zum offiziellen Beginn des GR 10 am Kreisel beim alten Casino, dort, wo sich auch die GR 10-Tafel befindet.
Nach ca. 50 Metern halten wir bereits, denn der Bäcker hat geöffnet und wir kaufen Baguette. Da der Supermarkt zu dieser Uhrzeit noch geschlossen ist, haben wir dort bereits am Vortag (Sonntag Morgen) Wasser, Hartkäse und eingeschweißte Salami gekauft. Wir kommen etwa weitere 200 weit, dann halten wir an einer Holzbank und essen erst mal die von gestern übrig gebliebenen Baguette auf. Unser erstes Frühstück auf dem GR 10!







Der Weg führt uns anschließend ca. 3,5 km mitten durch Hendaye durch bis wir die Zivilisation so langsam hinter und lassen können.













Endlich verlassen wir die Stadt...
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Kurz vor Biriatou geht es dann auch bald unter der Autobahn durch, ab da wird der Weg anspruchsvoller. Wir genießen den Spazierweg (mehr ist es hier noch nicht) und kommen nach Biriatou. Wir verlassen den offiziellen GR 10-Weg und suchen uns ein Restaurant, damit Heike einen Kaffee trinken kann. Leider haben dort montags die Cafés nicht geöffnet, Heike muss also ohne ihr Lieblingsgetränk auskommen…
Wir laufen weiter und danach warten dann bereits die ersten kleinen Gipfel, der Xoldocogaina und der Col d' Irbardin auf uns. Es geht ganz ordentlich bergauf, es ist recht heiß (etwa 27 Grad) und die ersten Schweißtropfen fließen bereits kräftig.
Wir sehen die ersten Gänsegeier, die nicht weit von uns weg vorbeifliegen. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir diese eleganten Flieger nunmehr täglich zu Gesicht bekommen sollten.
Im Hintergrund der markante La Rhune
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Wir steigen auf und beschließen gegen 11:30 Uhr hier erst einmal ordentlich zu essen. In Hendaye hatten wir uns ja nur die Reste von gestern Abend gegönnt, eine richtige Mahlzeit sieht anders aus…
Es ist sehr heiß, wir essen und trinken ordentlich und nach ca. 45 Minuten Rast geht es wieder weiter.
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Nach mehreren Auf- und Abstiegen müssen wir anhalten, Heike spürt eine aufkommende Blase am Fuß. Sie „verarztet“ sich mit Heilwolle, was tatsächlich super geholfen hat. Es geht weiter, bergauf, bergab. So langsam wird das Wasser knapp, wir haben definitiv zu wenig mitgenommen.
Die halbwilden Pferde (Pottok-Pony) der westlichen Pyrenäen:
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Wir sind noch weit vom Tagesziel, Olhette, entfernt und haben kein Wasser mehr. Irgendwann müsste diese „komische“ Einkaufsmeile auf spanischem Gebiet kommen, wo wir hoffen, unsere Getränkevorräte aufzufrischen. Es geht mal wieder bergab und plötzlich erscheint – wie aus dem Nichts – ein kleines Restaurant mit Mini-Supermarkt. Wir erkennen, dass wir nun in Spanien sind und setzen uns auf die Besucherstühle vor dem Restaurant. Axel kauft kühle Getränke in dem Mini-Supermarkt des Venta Elizalde Restaurantes und trinkt das beste Spezi seines Lebens. Heike genießt den allerbesten Kaffee ihres Lebens und isst den ersten baskischen Kuchen mit Sahne, ein Hochgenuss nach all den Anstrengungen. Wir beschließen, eine 1,5-Literflasche mehr als bisher zu kaufen, 3,5 Liter für 2 Personen sind wohl doch zu wenig. Wir haben zwar einen Wasserfilter dabei, um Wasser zu Trinkwasser aufzubereiten, doch was nützt Dir das, wenn es keine Bäche oder ähnliches gibt…
Wir setzen unsere Wanderung fort und kommen an der Venta vorbei, einer spanischen Einkaufsmeile, die fast überwiegend von Franzosen besucht wird, weil in Spanien alles günstiger als in Frankreich ist. Wir sind froh, diese reine „Shopping-Meile“ hinter uns lassen zu können und gehen weiter. Wir kommen nach einem kleinen, aber megasteilen Anstieg, in einen „Zauberwald“ und fühlen uns nun endlich angekommen auf dem GR 10!
Wir machen kurz Rast und fotografieren die faszinierenden Bäume.
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Es geht weiter und gegen 15 Uhr bekommt Axel plötzlich – fast wie aus dem Nichts – einen stechenden Schmerz in der linken Schulter, der bei jedem weiteren Schritt auftritt. Heike zaubert eine Schmerztablette aus unserer Reiseapotheke, denn es muss ja weitergehen.
Etwa zwei Stunden später kommen wir an eine sehr schön gelegene Lichtung, wo ein einsamer Wanderer bereits sein Zelt aufgeschlagen hat. Auf der Karte heißt diese Lichtung „Deskargahandiko Lepoa“.
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Wir kommen ins Gespräch und beschließen spontan, hier die Nacht zu verbringen.
Der Wanderer ist ein junger Deutscher aus Köln, Andreas, der den GR 10 etwa 200 km in umgekehrter Richtung wie wir gewandert ist. Wir erhalten wertvolle Tipps, denn das, was noch vor uns liegt, hat Andreas ja gerade erst in umgekehrter Richtung durchwandert. Er zeigt uns seinen französischen Wanderführer, der total klasse ist. Wir beschließen, diesen bei nächster Gelegenheit auch zu kaufen.
Andreas gibt er uns noch folgenden Tipp: Etwa 50 Meter unter der Lichtung (in Richtung wo wir hergekommen sind), danach etwa 40 Meter nach rechts abgebogen, steht eine Pferdetränke. Hier kommt Trinkwasser aus einem Schlauch gelaufen.
Wir gehen zur Tränke und gönnen uns beide mit diesem kalten Wasser erst einmal eine ausgiebige Dusche, welch ein Hochgenuss nach dieser anstrengenden Tagesetappe!
Wir verbringen einen angenehmen Abend mit Andreas, der uns einige gute Hinweise zu der uns noch bevorstehenden Strecke geben konnte. Wir gehen zeitig schlafen, denn wir sind müde von den Anstrengungen und verbringen anschließend unsere erste Nacht im Zelt und das ist herrlich.
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